von unserem Diözesanpräses Pater Severin

Wir feiern heute den Gedenktag unseres sel. Adolph Kolping. Wegen Corona können wir es nicht gemeinsam feiern, aber Gedanken über sein Leben und Wirken können wir uns trotzdem oder gerade deshalb machen. Der Gedenktag fällt in den Advent, wo wir uns auf das Fest der Geburt des Gottessohnes vorbereiten. Wir feiern, dass das Wort Gottes Fleisch wird, wie es Johannes im Prolog ausdrückt: „Und das Wort ist Fleisch geworden.“. Wir denken aber nicht nur daran, dass es vor 2000 Jahren geschehen ist, sondern wir sollen auch bedenken, dass das Wort Gottes auch in unserer Zeit Gestalt annehmen kann und soll. Der sel. Adolph Kolping hat es uns vorgelebt, was Menschsein heißt: Es ist nicht ein Dahinvegetieren, das sich in Konsumieren und Produzieren erschöpft, sondern das Leben soll sich in verschiedener Weise entfalten, in kultureller, in sozialer, in emotionaler und in religiöser Hinsicht. Im Gesellenverein sollten sich die jungen Menschen entfalten können. Das gilt auch heute genauso, wenn  auch unter anderen Umständen. In unserer Konsumgesellschaft sollen wir selber die Talente wecken und entfalten, die uns geschenkt sind, vor allem jene, die uns fähig machen für mitmenschliche Beziehungen, die uns offen machen für das Geheimnis des Lebens, seines Ursprungs und seines Zieles, letztlich also für das Geheimnis Gottes, das uns Jesus in seinem Leben eröffnet hat.

In diesem Sinn wünsche ich uns allen ein gutes Gedenken an unseren Vater Kolping und einen gesegneten Advent als Vorbereitung auf das hohe Weihnachtsfest.